Es ist viel passiert, seit Woopie wieder ins Schwabenländle zurückgekehrt ist. Der Aufenthalt auf der 7P-Ranch hat Woopie so gut getan, dass es mir besonders am Herzen lag, dieses Wohlgefühl aufrecht zu erhalten. Nun bin ich kein Bernd (mir fehlt noch das Zöpfchen :o)) und keine Kerstin (mit einem sensationellen Hüftschwung :o)) Aber ich konnte zumindest die äußeren Umstände anpassen. Deshalb stand gleich zu Beginn ein Umzug in einen neuen Stall an. Hier hat Woopie eine helle Box mit 24 Stunden Heu und tollen Boxennachbarn mit denen sie auf dem Paddock Sozialkontakte pflegen kann. Bereits diese Veränderung hat sie dankbar angenommen und blüht weiter auf.
Während Bernd und Kerstin Woopie auf mich vorbereiteten, tat ich das gleiche umgekeht. Bernds und Kerstins Tipps und Ratschläge habe ich sofort in die Tat umgesetzt. Tägliches Hüftekreisen beim Zähneputzen, Übungen auf dem Gymnastikball und Pillates haben mein Leben bereichert und meine Beweglichkeit enorm gesteigert. Ich bin also kein bewegunsloser Fleischtransport mehr ;o)
Es ist mir wichtig, Woopie weiter so zu trainieren, wie sie es unter Bernd und Kerstin zu schätzen gelernt hat. Ohne heftigen Druck mit Gerte und Sporen. Dafür mit den richtigen und gut getimten Hilfen. Mit ihr eine Einheit zu sein und die gemeinsame Zeit zu genießen, statt auf beiden Seiten mit Frust auseinander zu gehen. Ein Horsman musste her. Als dieser gefunden war, konnte die Arbeit beginnen.
Langsam und mit viel Feingefühl haben wir uns über Bodenarbeit wieder aufeinander eingegroovt. Ich habe gelernt mir ihren Respekt und ihr Vertrauen zu erarbeiten und ihr mit den richtigen Hilfen zu vermitteln, was ich von ihr erwarte und parallel hierzu ihr damit Sicherheit gegeben. Erst als unsere Kommunikation am Boden klappte, folgte der nächste Schritt – ab in den Sattel.
Dank der guten Vorarbeit mit Ball und Hüfte kreisen, sass ich gleich ganz anders im Sattel. Und das viel auch Woopie auf. Und ich stellte mich ihr „unbewaffnet“. Keine Gerte, keine Sporen. Meine Hüfte schickte sie jetzt im Schritt schon zügig vorwärts und sie nahm diese Hilfe gerne an. Inzwischen arbeite ich mit ihr Tempowechsel im Trab und baue immer wieder Volten ein, wenn sie sich mal schwer mit dem Biegen tut. Ich kann sie inzwischen über meinen Sitz und mein Bein so schnell Traben wie noch nie zuvor. Und das schönste daran ist, dass ich sehe, wie aufmerksam sie bei der Sache ist und welche Zufriedenheit sie dabei ausstrahlt. Sie lässt sich sehr gut über Stimme, Sitz und Bein arbeiten. Sogar an der Longe braucht es keine Peitsche mehr. Früher hätte sie sich hier keinen Schritt zu viel bewegt. Heute reagiert sie auf meine Körperhaltung und Stimme – trabt fleissig voran und geht auch in den Galopp. Das war von den Pferdeprofis unvorstellbar. Sie verlässt jetzt ihre Komfortzone und ist mit vollem Einsatz dabei. Wir bringen uns gegenseitig zum schwitzen und das mit Spaß und Freude.
Ich freue mich täglich auf mein Pferd und die gemeinsame Zeit mit ihr. Wir gestalten jeden Tag anders und somit habe ich ihre volle Aufmerksamkeit. Mal sind es Übungen unter dem Sattel, dann wieder Bodenarbeit und Freilauf im Roundpen und gerne auch mal ein entspannter Ausritt oder Spaziergang. Auch mal ein Wellnesstag unter dem Solarium wird eingeschoben.
Wenn wir weiter so gut vorankommen, peilen wir ein weiteres Ziel an. Wir möchten mal ans Rind. Bernd ist der Meinung, dass das der Zuckerschnute gefallen könnte. Auch hier begeben wir uns in erfahrene Hände, um alles richtig zu machen und werden uns bei Ute Holm vorstellen. Wir freuen uns schon drauf.
Ganz herzlichen Dank an das Team der 7P-Ranch, dass Ihr uns wieder zueinandergeführt und uns die richtigen Hilfen und Tipps vermittelt habt. Reiten kann so schön sein, wenn es in Harmonie erfolgt und auf Vertrauen basiert. Es war die beste Entscheidung ever bei den Pferdeprofis mitzumachen.
Liebe Grüße
Gabi und Woopie
(Februar 2021)